Graureiher… werden bei uns landläufig meistens Fischreiher genannt!
Eine kleine, spannende Parade herrlicher Naturfotos von Deutschlands meistem Reiher.

Grau- bzw. Fischreiher haben lange Beine, einen langen Hals und… einen dolchartigen Schnabel!
Eine mehrsprachige Namenskunde für die handelsüblichen Graureiher.
Graureiher… werden bei uns landläufig meistens Fischreiher genannt! Wissenschaftlich und deshalb auf gut lateinisch ausgedrückt, heissen Graureiher dagegen Ardea cinerea und gehören zur Gattung Ardea.
Ergänzend tragen diese bekannten Wat-, Schreit-, und Stelzvögel dazu auch noch stolz die Namen Ardea major und Ardea cristata sowie auf gut englisch den Namen Grey heron.
Das interessiert bestimmt – ausser ernsthaften Ornithologen – kaum jemanden wirklich.
Landläufig werden diese grossen Reiher bei uns in Deutschland auf jeden Fall Fischreiher gerufen, sind sie doch – neben den gefrässigen Kormoranen – die begnadetsten Fischefänger vor dem Herrn in der weiten und freien Natur unserer schönen Heimat!

Ein stattlicher Graureiher zusammen mit einem Kiebitz und Graugänsen im Naturschutzgebiet Meerbruchswiesen
Der Graureiher Ardea cinerea – einige wissenswerte Daten & Fakten
Ein wenig Graureiher-Technik und -Lebensgeschichte zum Mitschreiben!
O.k., Fotografieren können wir, Ahnung von der Vogelwelt haben wir eher weniger. Dafür recherchieren wir dann gerne im weltweit verfügbaren Internet und haben hier einige Basisdaten des Graureihers als Gratis-Service für Sie zusammengefasst:
Die stattlichen Graureiher werden bis zu 98 cm gross und wiegen zwischen einem und zwei Kilogramm, also in etwa Fliegengewicht. Seine Flügelspannweite bemisst aber immerhin bis zu 195 cm, beim Fliegen wirft der Graureiher entsprechend grosse Schatten.
Graureiher sind in Europa, Asien sowie Afrika weit verbreitet und machen dort den fleissigen Fischern die Beute streitig. In Mitteleuropa sind sie die häufigsten Reiher überhaupt.
Der Grau- oder Fischreiher kurzgefasst – hier ist sein vogeltechnischer Steckbrief:
Klasse – Vögel Aves
Ordnung – Pelecaniformes
Familie – Reiher Ardeidae
Unterfamilie – Tagreiher Ardeinae
Gattung – Ardea
Art – Graureiher
Wissenschaftlicher Name – Ardea cinerea oder auch Ardea major und Ardea cristata
Länge – 84 bis 100 Zentimeter
Flügelspannweite – 1,6 bis 2 Meter
Gewicht – 1 bis 2,1 kg
Der Speisezettel der Grau- oder auch Fischreiher besteht natürlich überwiegend aus Fischen aller Geschmacksrichtungen, die mit dem dolchartigen Reiher-Schnabel kalt gemacht werden.
Allerdings verschmähen Graureiher auch Amphibien, kleine Säugetiere, Reptilien, Jungvögel und sogar Insekten nicht, wenn diese nicht schnell genug weglaufen oder wegfliegen.
Graureiher lieben die Nähe von Gewässern mit Süsswasser und bevölkern üblicherweise Seeufer, Flüsse, Überschwemmungs-Gebiete, Schilfgürtel, Sümpfe, Teiche und Strände.
Wie weiter unten anschaulich zu sehen ist, bauen Graureiher ihre Horste meistens in grösserer Höhe in Bäumen. Manchmal nisten sie aber auch in ausgedehnten und undurchsichtigen Schilfgürteln von den oben genannten Binnengewässern.
Ihr Gelege besteht aus vier bis fünf Eiern, die Brutdauer beträgt zwischen 25 und 26 Tage.
Reiher Ardeidae sind eben Vögel der Ordnung Pelecaniformes mit insgesamt 62 Arten.
Waten, Schreiten, Stelzen und… schwungvoll fliegen – Reiher in aller Welt beobachtet!

Gerade gelandet… ein Grau- oder Fischreiher am Schwarzstorchtümpel im Naturschutzgebiet Meerbruchswiesen
Graureiher in Botswana, in Dänemark, Polen und in Deutschland aufgespürt!
Weitgespannter als bei dieser grau betonten Reiherart kann der Lebensraum eines Vogels kaum sein.
Das belegen ganz eindrucksvoll unsere höchst authentischen Fotos des Graureihers in nahezu allen seinen Lebenslagen, die sowohl in Botswana im südlichen Afrika als auch in Dänemark, in Polen sowie am Steinhuder Meer nahe Hannover – also hier bei uns in der mitteleuropäischen Heimat – entstanden sind.

Ein Graureiher beim ‚in die Luft gucken‘ auf den Wiesen des Chobe Nationalparks in Botswana in Afrika
Warum Besitzer von Zier- und Zuchtfisch-Teichen keine Graureiher mögen.
Besonders bei Teichbesitzern sind diese Grau- bzw. Fischreiher überhaupt nicht beliebt. Wenn eine günstige Flugschneise gegeben ist, erfreuen sich die Vögel als Feinschmecker nämlich auch liebend gern an mühevoll gross gezogenen und gepflegten Kois oder auch an den so hübschen Goldfischlein.
Das betrifft neben den Gartenteichen natürlich ganz besonders auch die Fischzüchter in ihren meistens etwas grösseren Einrichtungen.
Mit unterschiedlichem Erfolg haben sich diverse Abwehr-Methoden ausgebildet.

Ein Graureiher ist direkt am Chobe River in Botswana im südlichen Afrika auf Posten
Das Flugbild von Grau- bzw. Fischreihern mit langsamen Flügelschlägen
Vom vorbildlichen Flugbild der Grau- oder Fischreiher mit ihrem s-förmig gebogenen Hals und bis auf die Schultern zurückgezogenem Kopf abgeguckt, haben sich ganz offensichtlich die stets pfiffigen norddeutschen Kneipengänger zu dem feuchtfröhlichen Spruch:
‚Nicht lang schnacken – Kopf in’n Nacken!‘
beim Schnapstrinken inspirieren lassen. Das sieht natürlich dann etwas anders aus, als auf dem nächsten typischen Flugbild zu sehen, schmeckt aber viel, viel besser!

Hat den Kopf im Nacken – ein Graureiher im Flug über dem Steinhuder Meer
Grau- oder Fischreiher in Dänemark auf der Insel Nyord bei Møn
Unser erstes Graureiher-Foto in mitteleuropäischen Gefilden, das den Vogel in seiner typischen Flughaltung zeigt, ist uns auf der winzigen dänischen Insel Nyord gelungen.

Ein Graureiher im Fluge auf der Ostseeinsel Nyord bei Mön in Dänemark
Spätere Aufnahmen von Grau- bzw. Fischreihern sind uns allerdings viel besser gelungen, hatten wir doch nach Fotos im Innenraum der achteckigen Kirche von Nyord versäumt, die ISO-Zahl an unserer Kamera wieder auf die ’normalen‘ 200 Iso zurück zu drehen.
Als spannendes Freilichtmuseum und als ausgewiesene Vogelschutzinsel ist Nyord über einen kleinen Damm mit der bekannten Ferieninsel Mön in der Ostsee verbunden.
Graureiher bei Kamień Pomorski in Westpommern in Polen.
Und jetzt zeigen wir die polnische Fraktion des Grau- bzw. Fischreihers.
Wir haben gleich mehrere dieser stolzen Vögel in der alten Kleinstadt Kamień Pomorski, die früher einmal Cammin hiess, in der polnischen Woiwodschaft Westpommern entdeckt und in ihren sumpfigen Schilfverstecken abgeknipst.

Graureiher… fühlen sich im sumpfigen Schilfgelände ziemlich sicher und fast unsichtbar
Die Bewohner dieses kleinen Landstädtchens haben es gut, denn unmittelbar an der neu gebauten Marina und auf einer Insel gegenüber im See, die per Fussgängerbrücke zu erreichen ist, können nämlich viele, ansonsten sehr seltenen Vögel beobachtet werden.
So haben wir hier in einer guten Stunde neben diesen markanten Graureihern auch noch zahlreiche Schellenten, Haubentaucher, Höckerschwäne, Gänsesäger und Blässhühner beobachten und gut fotografieren können.
Leider war es an diesem Märztag 2013 zwar schön sonnig, aber bitter kalt und windig noch dazu. Das waren auch für geduldige und abgehärtete Vogelfreunde keine besonders guten Bedingungen!
Graureiher im mittleren Niedersachsen – am heimischen Steinhuder Meer

Hier steht Gevatter Graureiher auf dem Eis im Vogelbiotop an den Meerbruchswiesen bei Winzlar
Endlich war es uns gelungen, erstmals einen der zahlreichen Graureiher in der heimatlichen Steinhuder Meer Region per Kamera in ordentlicher Qualität einzufangen.
Empfindlich kalt und echt ungemütlich war es Ende März 2013 nicht nur bei uns, sondern in ganz Mitteleuropa – keine guten Zeiten für Outdoor-Fotografie.

Ein Graureiher im Flug über das Steinhuder Meer, dem grössten Binnensee Niedersachsens
Anfang April 2013 hatten wir dann endlich den ersten richtigen Frühlingstag, perfekt um den obigen Graureiher in seiner typischen Haltung im Flug über das Steinhuder Meer zu erwischen.

Die Punktlandung eines Graureihers im grossen Vogelbiotop – Meerbruchwiesen Steinhuder Meer
Wirklich häufig sind Grau- bzw. Fischreiher neben immer grösser werdenden Scharen an mit ihnen verwandten Silberreihern im Naturschutzgebiet Meerbruchswiesen am Westufer des Steinhuder Meeres zu beobachten, das ist stets ein nettes Vogel-Spektakel!

Dieser Graureiher lüftet und trocknet sein Gefieder in der fahlen Wintersonne am Hagenburger Kanal
Golden umschmeichelt die morgendliche, noch schwache Wintersonne den grazilen Vogel.
Kurz nach Sonnenaufgang ist uns diese Aufnahme am Silvestermorgen 2013 während eines gemeinsamen Shootings mit drei anderen Naturfotografen an der Einmündung des Hagenburger Kanals in das Steinhuder Meer gelungen, es war ein Teil unserer Jahres-Abschlussarbeit.
Von nahem betrachtet sieht der Graureiher wie ein Zottelbart-Reiher aus!
Zottelbart-Reiher, gibt es die? Nein, nein… das ist unsere ureigene Erfindung!

Ein Graureiher mit seinem dolchartigen Schnabel und dem Zottelbart
Vogel-Beobachtungen am Steinhuder Meer, immer ein echtes Vergnügen!
Es war ein herrlich sonniger, aber ordentlich kalter Morgen im Advent 2016, als wir wieder einmal die Kamera schnappten und an Steinhudes Promenade spazieren gingen.
Der gepflasterte Promenadenweg war dermassen mit Enten- und Möwenkacke zugepflastert, dass man mehr auf den Weg als auf die Vögel achten musste.

Ich schau Dir in Dein Auge, geschätzter Graureiher
Über 280 verschiedene Vogelarten sind am Steinhuder Meer nachgewiesen.
Auf dem ufernahen Bereich des Steinhuder Meeres war aber so viel Leben und Treiben, dass spannende Beobachtungen unausweichlich blieben.
Es waren zwar immer nur die üblichen Verdächtigen, die sich hier exponiert aufhielten, aber immerhin! So hatte dieser vollkommen verzottelte Grau- oder Fischreiher wohl richtig Bock auf ein paar nette Porträtfotos und unsere neugierige Kamera war bereit.
Wasser-, Boden-, Wat-, Greif- und Singvögel …rund ums Steinhuder Meer.

Von Angesicht zu Angesicht an Steinhudes Promenade – ein Graureiher mit einem echtem Zottelbart
Lange beobachtete er neben seinen Jagdgründen auch den so eifrigen Fotografen mit den klammen Fingern, bis er dann zu einem Schauflug abhob und sich einige hundert Meter weiter auf einem Pfahl im seichten Wasser wieder nieder liess.
Weil wir – manchmal – auch richtig kreativ sein können, haben diesen Fischreiher ‚Ruffy‘ genannt und ihm den extra Foto-Beitrag:
‚Ruffy, der Zottelbart-Reiher‘ – Grau- bzw. Fischreiher am Steinhuder Meer
in unserer ‚Timeline‘ gewidmet. Vogelfreunde, der Link lohnt sich wirklich anzuklicken!
Zottelbart-Reiher sind eben unsere eigene Entdeckung am herrlichen Steinhuder Meer.

Ein Ganzkörper-Porträt von Ruffy, dem Grau- bzw. Fischreiher
Danke Ruffy, Du Zottelbart-Reiher, für das lange Strammstehen während des Shootings!
Ein Graureiher schwingt seine Flügel über Steinhude am Meer
Das Steinhuder Meer und seine naturnahe Umgebung sind ein Paradies für Reiher.
Die Flugvorführungen über dem Erholungsort Steinhude, seiner Promenade und den ufernahen Bereichen des Steinhuder Meeres wollten wir Ihnen nicht entgehen lassen!
Diese Spektakel könnten viele Besucher und Spaziergänger in Steinhude häufig selber beobachten, wenn sie denn einmal den Kopf nach oben nehmen und nicht immer gebannt auf ihre smarten Mobil-Telefone schauen würden.

Ein Graureiher im Direkt-Flug über dem Fischer- und Weberdorf Steinhude am Meer
Traurig, tranig, merkwürdig sind… Menschen, die Graureiher verspeisen!
Aus reiner Neugier haben wir uns einmal mit der Frage beschäftigt und dann das schlaue Internet befragt, ob man Graureiher auch essen kann.
Tatsächlich soll es Geflügel-Liebhaber – also, keine Vogelfans – geben, die das tun. Wir finden das schon mehr als sonderbar.
Angeblich schmecken diesen komischen Menschen die Brüste des Graureihers dann am besten, wenn sie auslöst sind und auch deren Haut abgezogen ist.
Der Rest des Graureihers soll dagegen eher tranig sein. Ältere unter unseren Lesern werden sich noch an den Geschmack von Lebertran erinnern, wie er – vor Beginn der Wirtschaftswunderzeit an die Kinder verabreicht wurde. Ihhbäh!

Nicht lange Schnacken, Kopf in den Nacken – so sieht ein Graureiher im Fluge von unten aus
Graureiher beim Brutgeschäft – ein Blick von unten auf einen Reiher-Horst.
Endlich – im Mai 2015 – haben wir einmal einen Reiherhorst vor die Linse unserer neugierigen Kamera bekommen.
Im Naturschutzgebiet Obersuhl nahe der Werra in Osthessen haben wir diesen Reiher, der seine zwei Jungen bewacht, auf seinem versteckt liegenden Horst aufgespürt.

Ein Graureiher-Horst in Nordhessen – die beiden Jungvögel halten sich gerade gut versteckt
Üblicherweise sind Reiherhorste so versteckt im Unterholz oder in nassen, unzugänglichen Erlengründen angelegt, dass Natur- und Vogelfreunde sie so gut wie nie zu sehen bekommen.
Einmal zuvor hatten wir auf der Burgwallinsel im Teterower See in der Mecklenburgischen Schweiz schon gleich mehrere Reiherhorste durch verräterisch lautem Geschnatter mit einem prallen, echt authentischen Reiher-Familienleben entdecken können.
Für Fotoaufnahmen hatte es aber nicht mehr gereicht, denn wir konnten uns kaum der dort heftigst angreifenden Stechmücken-Schwärme erwehren und mussten eiligst entfliehen.

Dieser Graureiher fliegt bei abendlicher Sonne wie ein Nahkampfbomber über das Steinhuder Meer
Reiher Ardeidae sind eben Vögel der Ordnung Pelecaniformes mit insgesamt 62 Arten.
Waten, Schreiten, Stelzen und… schwungvoll fliegen – Reiher in aller Welt beobachtet!
Spannende Reportagen mit erstklassigen und authentischen Fotos von zehn weiteren, von uns persönlich entdeckten Reiher-Arten sehen Sie hier:
Reiher – weltweit in der freien Natur aufgespürt und fein fotografiert!