Meisen sind die auffälligsten und oft die häufigsten Gäste in unseren Gärten.
Besonders im Winter freuen Meisen sich über milde Gaben am Futterhäuschen. Sie sind leicht zu bestimmen und bieten dafür Live-Einsichten in das vielfältigige Vogelleben. Mit ihrem reichhaltigen Repertoire an reizenden Abfolgen ihres Gesangs erfreuen sie uns nahezu das ganze Jahr über.
Blau- und Kohlmeisen gehören zu den häufigsten Meisenarten und diese haben wir bislang auch mit unserer neugierigen Kamera für diese kleine Naturfoto-Seite höchst foto0grafisch eingefangen.
Obwohl in der Blutpflaume unseres Gartens, deren Äste kurz vor dem Fenster unseres Arbeitszimmers hin- und her schwanken, ständig Meisen auf der Futtersuche sind, haben wir sie dort noch nie mit unserer Kamera und dem langen Tele erwischen können.
Ist wohl einfach zu nah, also gehen wir raus aus dem Garten und in die freie Natur!
1. Wir beginnen einfach mal mit den Blaumeisen Cyanistes caeruleus!

Eine Blaumeise auf Nahrungssuch in einer noch unbelaubten Erle
Diese tanzende Blaumeise haben wir gar nicht im Garten, sondern in einem Erlenbruch im Naturpark Steinhuder Meer nahe der Meerbruchswiesen entdeckt und dort abfotografiert.

Ein kunstvoller Turner um an die Erlen-Samen zu gelangen …die Blaumeise
So wird uns glaubhaft vor Augen geführt, dass die Eingruppierung dieser putzigen Vögelchen in unseren Bereich der Garten- und Siedlungsvögel manchmal doch eher etwas zweifelhaft ist. Aber bitte, wer oder was ist ohne Zweifel in dieser Welt?

Eine Blaumeise zur Winterszeit, mitten in Steinhude fotografiert
Diese Blaumeise haben wir direkt in Steinhude am Meer im mittleren Niedersachsen ‚abschiessen‘ können.
Eigentlich wollten wir ja seltene Entenarten und Säger fotografieren, aber – weil das Steinhuder Meer Mitte Januar 2013 bereits zugefroren war – liessen sich diese einfach nicht blicken.

Eine Blaumeise hockt am Heudamm im Gebüsch – Meerbruchswiesen, Steinhuder Meer
Endlich haben wir es geschafft… ein gutes Blaumeisen-Porträt!
Nun ist uns jetzt tatsächlich ein ordentliches Blaumeisen-Porträt geglückt, es war ja auch Frühling, Anno 2015!

Eine Blaumeise am Heudamm in den Meerbruchswiesen am Steinhuder Meer
Und… auf diesem Bild kann man genau erkennen, warum Blaumeisen Blaumeisen heissen! Die blaue Kappe auf der Birne macht’s. War doch klar, oder?
Das untere, etwas zerzauste Meisen-Exemplar haben wir dann am 1. April 2016 mit unserer Kamera erwischt – absolut kein April-Scherz!

Auch 2016 gehören Blaumeisen wieder zum ‚Vogel-Stamm-Personal‘ in den Meerbruchswiesen
Blaumeisen Cyanistes caeruleus – einige wissenswerte Daten und Fakten.
So sind die Blaumeisen höchst sinnvoll in die Systematik des Tierreiches einsortiert:
- Klasse – Vögel Aves
- Ordnung – Sperlingsvögel Passeriformes
- Unterordnung – Singvögel Passeri
- Familie – Meisen Paridae
- Gattung – Cyanistes
- Art – Blaumeise
- Wissenschaftlicher Name – Cyanistes caeruleus
Aber… dafür können die kleinen Meisen doch nichts!
Blaumeisen bevorzugen tierische Kost und zwar am liebsten Insekten und Spinnen. Aber auch Sämereien und andere pflanzliche Nahrung steht auf ihrem Speisezettel.
Körperlänge – ca. 11,5 Zentimeter
Flügelspannweite – etwa 20 Zentimeter
Gewicht – ungefähr 10 Gramm
Blaumeisen brüten meistens in Baumhöhlen, aber auch Nistkästen in den Gärten werden gern von ihnen genutzt.
2. Kohlmeisen Parus major, sitzen die militärisch im Kohl, oder was?
Namen gibt’s! Gut, der Name kann ja auch daher stammen, dass die Meise ihre Insektenspeisen gerne im Kohl sucht, und/oder… die kohlrabenschwarze Federkappe auf dem Schopf des Vogels ist hier namensgebend. Wer weiss das schon so genau!

Eine Kohlmeise sitzt auf einem Erlenzweig – eine feine Gegenlichtaufnahme
Bemerkenswert ist die tiefe Schwärze der Kopfhaube und des Kinnbartes der Kohlmeise. So ist auf unseren Bildern das ebenfalls schwarze Auge des Vogels gar nicht zu erkennen.
Bislang hatten wir eher wenig Glück mit unseren Bemühungen, Kohlmeisen fachgerecht abzufotografieren und hatten versprochen, bessere Bilder zu liefern.

Eine Kohlmeise sitzt auf einem Erlenzweig und blickt fesch in die bewaldete Landschaft
Während unseres jüngsten Urlaubs in einem gemütlichen Ferienhaus auf der herrlichen dänischen Sonneninsel Bornholm war es dann so weit. Die unten gezeigte Kohlmeise war durch ein geöffnetes Fenster direkt in die Wohnstube geflogen und fand nicht wieder hinaus in die Freiheit.
Griffbereit lag unsere Kamera und knipsopeng war die Kohlmeise dann schnell ‚im Kasten‘. Zu zweit versuchten wir dann das verängstigte Tier wieder nach draussen ins Freie zu bugsieren, was dann aber erst nach längerem Hinundher-Flattern gelang.

Eine Kohlmeise auf der Gardinenstange in unserem Ferienhaus auf der Insel Bornholm
Kohlmeise Parus major – einige Technik-Daten und Fakten
Die Kohlmeise Parus major – ist übrigens mit einer Länge von 13 bis 15 Zentimeter die grösste und am weitesten verbreitete Meise in ganz Europa. Jawoll, Herr Major!
Es folgt der handelsübliche Steckbrief der Kohlmeisen und das auch auf Latein:
Ordnung – Sperlingsvögel Passeriformes
Unterordnung – Singvögel Passeri
ohne Rang – Passerida
Familie – Meisen Paridae
Gattung – Parus
Art – Kohlmeise
Wissenschaftlicher Name – Parus major
Körperlänge – 13 bis 15 Zentimeter
Flügelspannweite – ca. 25 Zentimeter
Gewicht – 14 bis 22 Gramm
Kohlmeisen fangen schon an sonnigen Wintertagen an zu singen. Sie erwachen im schönen Monat Juni bereits so gegen 3 Uhr 40 und beginnt auch bereits dann mit dem grossen Repertoire ihres Gesangs.
Als Lebensbereich bevorzugen Kohlmeisen Parks, Gärten, mit Büschen bestandene Feldränder sowie Wälder.
Auf ihrem Speisezettel stehen Insekten, Würmer, Larven, Spinnen und diverse Sämereien.

Kläglich und angstvoll blickte sie drein, bis sie wieder in Freiheit war – die kleine Kohlmeise
Menschen, die eine Meise haben!
Oh ja, davon gibt es viele! Aber dafür können die lieben Meisen doch nichts!
Die bekannte Redensart ‚eine Meise haben‘, geht natürlich auf den alten Volksglauben zurück, nachdem Geistesgestörtheit durch Nisten von Tieren im Kopf verursacht wird.
Ist doch klar, bei denen piept’s eben!
Als anständiger Vogel-Fotograf zeigen wir böswilligen Zeitgenossen selbstverständlich nicht ‚den Vogel‘, sondern haben uns für passende Gelegenheiten einen ganz feinen ‚Stinkefinger‘ angewöhnt. Was sein muss, muss eben sein!