Fliegenschnäpper

Fliegenschnäpper… schnappen sich Fliegen, oder fliegen die beim Schnappen?

Wir werfen hier Fragen auf, da staunt die vereinte Wissenschaft! Immerhin weiss diese meistens die Antworten, die so manchen Neugierigen dann auch zufrieden stellen können.

Die umfangreiche und bis in die Zipfel unübersichtliche Familie der Fliegenschnäpper mit 32 Gattungen und fast 400 Arten gehört nämlich vogeltechnisch zu den Sperlingsvögeln Passeriformes. Die geeinte Wissenschaft nennt sie deshalb Muscicapidae – das hört sich ziemlich bescheuert an, finden wir jedenfalls!

Heckensänger, Schmätzer und Rötel aus der Familie der Fliegenschnäpper.

Auf dieser kleinen Seite bieten wir bislang sechs Spezies aus der Familie der Fliegenschnäpper aus Deutschland und aus dem südlichen Afrika, die man – mit Ausnahme des handelsüblichen Rotkehlchens – echt selten zu sehen bekommt.

Das vogeltechnische Alphabet der Fliegenschnäpper erweitert den Horizont.

Deshalb bieten wir nach den Einzel-Vorstellungen der Fliegenschnäpper am Schluss dieses Beitrages auch noch gesammelte Daten und Fakten zusammen mit einem weltweit gültigen Steckbrief der Muscicapidae. Enjoy your Life!

Weissbrauen-Heckensänger – Cercotrichas leucophrys

Der hier gezeigte Heckensänger gehört zur Unterfamilie der ‚Eigentlichen Fliegenschnäpper‘. Dieser kleine Insektenfänger lebt im südlichen Afrika, ist sehr scheu und selten zu sehen.

weissbrauen-heckensaenger

Weissbrauen-Heckensänger fühlen sich in Namibia sehr wohl

Ein hübscher Geselle ist der Weissbrauen-Heckensänger. Er hat in etwa die Grösse eines Spatzen, sieht aber schon allein durch seine markante weisse Braue viel besser als dieser aus.

Familie – Fliegenschnäpper Muscicapidae
Unterfamilie – Eigentliche Fliegenschnäpper Muscicapinae
Tribus – Saxicolini
Gattung – Heckensänger Cercotrichas
Art – Weißbrauen-Heckensänger
Wissenschaftlicher Name – Cercotrichas leucophrys

Verbreitet in baumreichen Gebieten, hält er sich dabei in Büschen und im Unterholz – also dem dort typischen ‚Busch‘ -auf und singt dort fröhlich vor sich hin.

Steinschmätzer – Oenanthe oenanthe – aus der Unterfamilie Schmätzer

‚Steinschmätzer schmätzen an den Steinen!‘ Ehrlich, ob das wohl Spass macht?

Steinschmätzer

Ein Steinschmätzer beobachtet sein Revier auf der Helgoländer Düne

Steinschmätzer sind als Brutvögel zwar in ganz Europa verbreitet, allerdings mögen sie wohl unserem Heimatland gegenüber mehr als zurückhaltend eingestellt sein, denn… in Deutschland gibt es sie so gut wie gar nicht.

Diesen Steinschmätzer entdeckten wir auf der der Helgoländer Düne von Helgoland, Deutschland einziger Hochseeinsel. Da wir über Steinschmätzer eigentlich gar nichts wussten, haben wir so Einiges über ihn im WWW entdeckt und hier verwendet. In der Schule hiess das damals ‚abgeschrieben‘.

Steinschmätzer

Der Steinschmätzer hält Ausschau über Helgolands Düne

Der Steinschmätzer-Steckbrief:

Ordnung – Sperlingsvögel Passeriformes
Unterordnung – Singvögel Passeri
Familie – Fliegenschnäpper Muscicapidae
Unterfamilie – Schmätzer Saxicolinae
Gattung – Steinschmätzer Oenanthe
Art – Steinschmätzer
Wissenschaftlicher Name – Oenanthe oenanthe

Steinschmätzer leben hauptsächlich von Insekten, aber auch Spinnen, Schnecken sowie Regenwürmern – ein reich gedeckter Gabentisch ist ihnen sicher. In Deutschland gelten Steinschmätzer allerdings vom Aussterben bedroht.

Die Hochseeinsel Helgoland ist für so manche Überraschung gut, sie ist ein bundesweit bekannter Hotspot für alle Vogelfreunde. Mit unserer neugierigen Kamera wurden auch wir mannigfaltig fündig mit zahlreichen spannenden und höchst authentischen Fotos seltener Arten der europäischen Vogelwelt. Have a look:

Helgoland, der Lummenfelsen – das kleine Naturschutzgebiet für seltene Seevögel.

Hausrotschwänzchen Phoenicurus ochruros sind ebenfalls Schmätzer.

Wer hätte das gedacht? Auch die so beliebten Rotschwänzchen gehören zu den Fliegenschnäppern und zu deren Unterfamilie der Schmätzer.

hausrotschwänzchen

Dieses weibliche Hausrotschwänzchen trällert was das Zeug hält

Entgegen der wissenschaftlich verordneten Eingruppierung haben wir diesen kleinen Sänger allerdings in unserer Rubrik Garten- und Siedlungsvögel untergebracht und ihm dort auch die Unterseite Hausrotschwanz mit weiteren netten Infos und Fotos gewidmet.

Rötel-Fliegenschnäpper aus der Unterfamilie der Cossyphinae

Kurzzehenrötel – Weissbrauenrötel – Rotkehlchen …einfach international! 

Rötel sind eine beliebte Unterart der Fliegenschnäpper mit zweiunddreissig verschiedenen Spezies. Von diesen zeigen wir hier die zwei von uns im südlichen Afrika entdeckten Sorten Kurzzehen- sowie Weissbrauenrötel, während das bei uns so bekannte Rotkehlchen bei uns eigentlich unter den Gartenvögeln einsortiert ist.

Kurzzehenrötel  – Monticola brevipes – engl. short-toed rock thrush

Kurzzehenrötel leben am liebsten in Savannen mit felsiger Hügellandschaft, Büschen und kleinen Bäumen. Diese Rötelsorte sitzt gerne am Boden oder auf Bäumen, oder… wie hier auf einem gemauerten Pfosten auf der Campsite von Sesriem im Soussusvlei-Nationalpark in Namibias Namibwüste.

Kurzzehenrötel in der Namibwüste

Ein winziger aber besonders hübscher Sänger – ein Kurzzehenrötel in der Namibwüste

Der natürliche Lebensraum des Kurzzehenrötels ist subtropisches oder tropisches trockenes Buschland, wie beispielsweise die typischen Savannen-Landschaften.

Ordnung – Passeriformes
Familie – Muscicapidae
Gattung – Monticola
Art – Kurzzehenrötel
Wissenschaftlicher Name – Monticola brevipes

Dieser Fliegenschnäpper, der in Afrikaans korttoonkliplyster heisst, wird auch Kurzzehen-Drossel genannt. Obwohl verwand, sind Drosseln aber eigentlich deutlich grösser als dieser kleine Sänger.

Beim Männchen der Kurzzehenrötel ist der Scheitel weisslich, der Rest des Kopfes und Oberkörpers grau eingefärbt. Beim Weibchen ist die Kehle dagegen weiss und braun getupft. Offensichtlich zeigt unser Foto ein Kurzzehenrötel-Männchen.

Dieser  kleine Vogel von 16 bis zu 18 Zentimetern Länge lebt ausschliesslich in Angola, Botswana, Namibia und in der Republik Südafrika und in Namibias Namibwüste haben wir ihn auch fotografiert.

Weissbrauenrötel – Cossipha heuglini – engl. White-browed Robin-Chat

Der Weissbrauenrötel ist ein scheuer im südöstlichen Afrika lebender Vogel aus der Familie der Fliegenschnäpper und ist echt schwer zu fotografieren.

Auf englisch heisst der kleine, spassige Geselle White-browed Robin-Chat.

Weissbrauenrötel

Weissbrauenrötel – engl. White-browed Robin-Chat

Er hält sich, wie die meisten Rötel, als Einzelgänger meistens in dichter Vegetation auf.

Der Ruf des Weissbrauenrötels ‚Tinkofit‘ ist leicht zu identifizieren, allerdings ahmt der Weissbrauenrötel auch gerne die Stimmen anderer Vögel seines Habitats nach.

Weissbrauenrötel

Weissbrauenrötel – Cossipha heuglini – engl. White-browed Robin-Chat

Weissbrauenrötel haben einen so langen Stammbaum, da könnte so manche Königsfamilie neidisch werden.

Klasse – Vögel Aves
Unterklasse – Neukiefervögel Neognathae
Ordnung – Sperlingsvögel Passeriformes
Unterordnung – Singvögel Passeri
Familie – Fliegenschnäpper Muscicapidae
Unterfamilie – Eigentliche Fliegenschnäpper Muscicapinae
Tribus – Saxicolini
Gattung – Cossypha
Art – Weißbrauenrötel
Wissenschaftlicher Name – Cossypha heuglini

‚Unsere‘ Weissbrauenrötel beobachteten und fotografierten wir auf dem Gelände des Crocodile Camps bei Maun am berühmten Okawango-Delta, einem Hotspot für Vogelfreunde mitten in Botswana.

Weissbrauenrötel haben eine Länge von bis zu zwanzig Zentimetern und ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Spinnen, und weiteren wirbellosen Tieren. Allerdings vergreifen sie sich auch nicht gerade ungern an kleinen Fröschen und Eidechsen.

Die Art der Weissbrauenrötel wird in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet angesehen.

Weissbrauenrötel

Ein Weissbrauenrötel  auf Beobachtungsposten im fernen Botswana

Wie eingangs schon gesagt, gibt es von den Rötel-Vögeln eine ganze Reihe verschiedener Arten, die manchmal kaum voneinander zu unterscheiden sind. Wir denken aber, dass wir mit unserer Identifizierung der abgebildeten Rötel richtig liegen.

Das Rotkehlchen Erithacus rubecula

Rotkehlchen sind beliebte Gartengäste, die auch zu den Röteln gehören und unter anderem erfreulicherweise ihre Heimat auch in unserem eigenen Garten gefunden haben.

rotkehlchen

Das Ganzkörper-Porträt eines Rotkehlchens

Wir haben Rotkehlchen auf dieser Website bei den ‚Garten- & Singvögeln‘ untergebracht. Aber so sind sie politisch korrekt in die weite Tierwelt einsortiert:

  • Klasse – Vögel Aves
  • Ordnung – Sperlingsvögel Passeriformes
  • Unterordnung – Singvögel Passeres
  • Familie – Fliegenschnäpper Muscicapidae
  • Gattung – Erithacus
  • Art – Rotkehlchen
  • Wissenschaftlicher Name – Erithacus rubecula

Ein wenig Wissenschaft mit etwas Latein muss einfach sein!

Ausführliche Informationen und weitere naturgetreue Fotos zu diesem possierlichen Vögelchen bietet unsere Rotkehlchen-Unterseite im Bereich der Gartenvögel. Enjoy!

rotkehlchen

Hier zeigt das Rotkehlchen sein Heck …und was geht Ihnen so alles am Bürzel vorbei?

Fliegenschnäpper Muscicapidae – einige spannende Daten und Fakten.

Fliegenschnäpper brüten überwiegend im Wald oder in parkartigen Landschaften mit Bäumen und Büschen und spielen dort gerne auch ‚Verstecken‘, so dass sie oft eher zu hören als zu sehen sind. Ansonsten sitzen Fliegenschnäpper auch gern auf Astspitzen und Leitungen, um von dort aus im Fluge Insekten zu erbeuten.

Unterklasse – Neukiefervögel Neognathae
Ordnung – Sperlingsvögel Passeriformes
Unterordnung – Singvögel Passeri
ohne Rang – Passerida
Überfamilie – Muscicapoidea
Familie – Fliegenschnäpper
Wissenschaftlicher Name – Muscicapidae

Das vogeltechnische Alphabet der Fliegenschnäpper erweitert eben jeden Horizont.

Übrigens sind Fliegenschnäpper eng mit den wohlbekannten Drosseln verwandt, die wir auf dieser Seite natürlich zielgerecht bei den Gartenvögeln einsortiert haben.

Meistens sind sie eher klein, oft sehr hübsch, manchmal unscheinbar, oft hinter Blättern und Zweigen schwer zu entdecken sowie meistens… echt schwierig auseinander zu halten:

Insekten- & Fruchtfresser – Vögel mit geraden oder krummen Schnäbeln.

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